Kolumne Lutz Minkner - Mallorcas Immobilienmarkt

2021-06-02
Kolumne Lutz Minkner - Mallorcas Immobilienmarkt
Kolumne Lutz Minkner - Mallorcas Immobilienmarkt

Lutz Minkner über Mallorcas Immobilienmarkt: Rege Nachfrage, gute Abschlüsse

Ich hatte in meiner letzten Kolumne über die Folgen der Pandemie für wirtschaftliche Existenzen, über Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit berichtet, über mangelhafte Organisation der Verteilung staatlicher Mittel und die große Solidarität der Menschen untereinander und die bewundernswerte Tätig­keit gemeinnütziger Organisationen und vieler Helfer aus dem privaten Bereich und aus der Wirtschaft.
 
Inzwischen hatten viele Freunde der Insel über Ostern und Pfingsten Gelegenheit, ohne lästige Quarantänevorschriften nach Mallorca zu kommen und ungeachtet der noch be­stehenden Beschränkungen die Schönheit der Insel und die Gastfreundschaft ihrer Bewohner zu genießen. Viele von ihnen setzten alte und neue Träume um und kauften sich eine Ferienimmobilie oder einen Dauerwohnsitz auf Mallorca.
So kann ich Ihnen heute berichten, dass der Immobilien- Markt auf Mallorca derzeit durch eine sehr gute Nachfrage und sehr gute Abschlüsse gekennzeichnet ist. Die Unkenrufe mancher Besserwisser über ein Abstürzen der Preise und einen auf die Pandemie folgenden Schnäppchenmarkt haben sich nicht bewahrheitet. Die Preise der von ausländischen Käufern nachgefragten Qualitätsimmobilien sind nicht nur im mittleren Preissegment höchst stabil geblieben, sondern haben bei Luxusimmobilien sogar deutlich angezogen.
 
Das hat viele gute Gründe: Zum einen gab es nach einem Jahr „Mallorca-Enthaltsamkeit“, in dem auch Erwerbspläne zurückgestellt wurden, einen gewissen Nachholbedarf. Dieser wurde beflügelt durch die Überlegung, derartige Pandemien besser auf Mallorca überstehen zu können als im Heimatland. Besser auf einer Finca mit Pool bei angenehmen Temperaturen die Krise aussitzen, als in einem Stadtapartment eingesperrt zu sein. Und dann ein Weiteres: Auf deutschen Konten liegt ein Geldvermögen von 7 Billionen Euro. Die Menschen befürchten einen erheblichen Wertverlust, weil die Regierungen bedenkenlos die Gelddruckmaschinen angeworfen haben. Mallorca wird als sicherer Investitions­standort angesehen. Man kauft sich eine solide Rendite­chance und die emotionale Rendite „Lebensqualität“.
Nun werden wieder einige sagen: Das sei ja nur eine Handlungs-Alternative für Wohlhabende, und die Schere zwischen arm und reich gehe immer weiter auseinander. Ja, das ist sicher richtig.

Aber war es nicht immer so, dass nur die, die etwas sparen konnten und gespart hatten, sich eine Ferienimmobilie im Ausland leisten konnten? Und dennoch: Diese Investitionen (in diesem Jahr werden es mehr als 2 Milliarden Euro sein) kommen allen zugute: Der Staat verdient an diesen In­vestitionen einmalig 10% Grunderwerb- oder Mehrwertsteuern – das sind gut 200 Millionen Euro; jährlich werden die Investoren zu Grund-, Einkommen- und Vermögensteuern herangezogen; und schließlich sind sie beste Konsumenten: nicht nur in der Gastronomie, sondern auch im Handwerk, Handel und bei den Dienstleistungen. Dadurch werden Arbeitsplätze erhalten und neue entstehen. Also: eine Win-Win-Situation für die Käufer und Mallorca. Den Rest muss die Regierung tun. Immerhin fließen aus EU-Töpfen einige Hundert Millionen Euro. Die wollen schlau zum Nutzen aller investiert werden.


Lutz Minkner blickt auf 45 Jahre Tätigkeit
als Rechtsanwalt, Dozent, Fachbuchautor
und Unternehmer zurück.
Seit 1984 ist er Vorstand
des Immobilienunternehmens
Minkner & Partner, www.minkner.com 



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