Corona sorgt für Auftrieb auf Spaniens Neubau-Immobilienmarkt

Eigentlich ja logisch: Wer den ganzen Tag aufgrund von ständigen Ausgangsbeschränkungen zuhause hocken muss, fängt irgendwann an, die eigenen vier Wände mit kritischeren Augen zu betrachten. Küche, Bad und Wohnzimmer erscheinen auf einmal klein und dunkel, die Außenbereiche wie Terrasse, Balkon oder Patio eng und unattraktiv. Besonders dann, wenn  dort einen Großteil der Zeit verbringen will.

„Die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass sich viele Familien der Mängel ihres Eigenheims, insbesondere des Platzmangels, bewusster geworden sind“, heißt es in einer jüngsten Studie des spanischen Umfrageinstituts „Instituto de Valoraciones“ zur aktuellen Lage auf dem nationalen Wohnungsmarkt. „In den vergangenen Monaten wurde ein größeres Interesse an Neubauprojekten und Einfamilienhäusern verzeichnet, die den neuen Anforderungen der Käufer entsprechen: große Außenbereiche, viel natürliches Licht, zusätzliche Räume, wie zum Beispiel für ein Homeoffice sowie eine hohe Energieeffizienz“, so die Studie.

Nach einem Bericht des spanischen Immobilienportals „idealista“ verzeichneten Neubauprojekte seit Ausbruch der Pandemie im vergangenen Jahr ein stabiles Umsatzvolumen, während die Kaufnachfrage nach Bestandsimmobilien auf dem spanischen Wohnungsmarkt seit Ausbruch der Pandemie in den vergangenen Monaten zum Teil drastisch einbrach.

Vorteile von Neubau-Immobilien

Die Studie kommt zum Schluss: „„Die Möglichkeit, ein maßgeschneidertes Haus mit zeitgemäßen, offenen Raumkonzepten zu entwerfen, moderne Smarthome-Technik oder kostensparende und nachhaltige Energieeffizienz-Installationen zu integrieren, sind einige der Vorteile, die Neubauprojekte bieten.“

Auch hinsichtlich der Verkaufspreise, so erklärt die Studie, haben Neubauten gegenüber den bis dahin im Durchschnitt günstigeren Bestandsimmobilien Boden gut gemacht. „Die meisten Bauträger bieten mittlerweile eigene Finanzierungsmöglichkeiten an, um die Neubau-Immobilie in Raten abzahlen zu können. Der niedrige Euribor-Zinssatz hat zudem dazu geführt, dass auch immer mehr Banken ihren Privatkunden attraktive Finanzierungsmöglichkeiten für Neubau-Immobilien offerieren“, so die Studie.