Preisentwicklung - Mietpreise auf Höhenflug

2020-07-28
Preisentwicklung - Mietpreise  auf Höhenflug
Preisentwicklung - Mietpreise Mallorca auf Höhenflug

01.10.2019

Die Nachfrage regelt den Preis. Was bei Konsumgütern gilt, trifft erst recht auf Mieten zu. Dabei mangelt es auf Mallorca nicht an Mietwohnungen. Dennoch drohen die Preise, zu explodieren.

In Sachen Mietpreise ist Ibiza seit Jahren ein teures Beispiel. Es mangelt an bezahlbarem Wohnraum. Wer etwas zur Miete sucht, muss tief in die Tasche greifen. Der Blick in die einschlägigen Webportale bereitet Kopfschütteln: Da gibt es ein Bett im Gemeinschaftszimmer oftmals für 400 bis 500 Euro pro Monat.
 
Für Normalverdiener kaum zu stemmen


Auch auf Mallorca explodieren die Mieten. In einer Form, dass Experten bereits von einem „erreichten Limit“ sprechen. Beispiel Palma: Seit 2014 haben die Preise um 50 Prozent zugelegt. Das zeigt eine Untersuchung der Banco de España.
Im günstigsten Fall kostet eine einfache Zweizimmer-Wohnung in der Balearen-Hauptstadt rund 800 Euro; natürlich plus Nebenkosten. Zum Vergleich: Im Jahr 2017 lag der Durchschnittsverdienst eines Einwohners auf den Balearen bei 21.000 Euro netto. Mehr als ein Drittel verdient sogar weniger als 12.000 Euro jährlich. Das belegen Zahlen der spanischen Finanzbehörde.
 
Dabei gibt es auf Mallorca offenbar mehr Mietwohnungen als Eigentumsobjekte. Laut Banco de España lag ihr Anteil bei beachtlichen 28 Prozent - nur drei Prozent unter dem EU-Durchschnitt. Wo also liegt das Problem?
 
Hoher Zuzug auf die Inseln


Ein Grund für den Anstieg der Mieten ist der hohe Zuzug auf die Insel. In 2018 entschieden sich, laut spanischem Statistik Institut (INE), rund 21.000 Bürgerinnen und Bürger für ein Leben auf den Balearen. In der Mehrzahl sind es Menschen, die sich einen Traum erfüllen und nicht nachrechnen müssen. Bezahlbarer Wohnraum auf Mallorca, insbesondere für Einheimische, wird also immer knapper. Selbst der Maklerverband empfiehlt Immobilienbesitzern, die Mieten zu senken. Angemessen seien fünf bis zehn Prozent, wie es heißt.
 
Eine weitere Ursache für explodierende Mieten ist zudem die illegale Ferienvermietung. Trotz Kontrollen ist noch immer ein entsprechender Markt vorhanden.
 
Folgen für den Tourismus


Die hohen Mieten auf Mallorca könnten mittelfristig Auswirkungen auf die Tourismusbranche haben. Das zeigt ebenfalls das Beispiel Ibiza. Einerseits haben Vermieter, aufgrund der Unsicherheit, kaum Interesse an Mietern mit begrenzten Arbeitsverträgen. Andererseits verzichten immer mehr Arbeitskräfte auf einen Saisonjob, da sie ohnehin keine bezahlbare Unterkunft finden. Im April und Mai diesen Jahres gab es auf Ibiza noch jede Menge offene Stellen in der Gastronomie- und Hotelbranche. Erste Anzeichen dieser Entwicklung waren auch auf Mallorca spürbar.

 



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