Finanzieren auf Spanisch – Klar, flexibel, überraschend effizient

2025-05-06
Finanzieren auf Spanisch – Klar, flexibel,  überraschend effizient
Finanzieren auf Spanisch – Klar, flexibel, überraschend effizient

Was ausländische Käufer über Finanzierung auf Mallorca wissen sollten – und warum
spanische Banken oft die bessere Wahl sind.

Ob Haus am Meer oder Apartment in der Stadt – wer auf Mallorca kauft, steht früher oder später vor der Frage: Wie finanziere ich mein Vorhaben sinnvoll und sicher? Während viele reflexartig zur Hausbank im Heimatland greifen, lohnt sich ein zweiter Blick: Denn das spanische Finanzierungssystem ist zwar weniger vielseitig, bietet aber klare Vorteile – vor allem für Nicht-Residenten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Finanzierungsexperte Daniel Pires von Smart Servicios Mallorca erklärt im Gespräch mit Bauen & Wohnen, worauf es wirklich ankommt, welche Fehler sich vermeiden lassen – und warum Planung oft wichtiger ist als das Produkt.

1. Finanzierungsmöglichkeiten für ausländische Käufer: Klarheit statt Komplexität
Spanische Banken setzen fast ausschließlich auf ein Modell: das klassische Volltilgerdarlehen mit französischer Annuität. Was schlicht klingt, überzeugt durch Transparenz, feste Raten und planbare Laufzeiten zwischen 15 und 20 Jahren. Sondertilgungen sind gesetzlich geregelt und jederzeit möglich – meist sogar kostenfrei oder mit gedeckelter Entschädigung.
Für Nicht-Residenten bieten einige Banken darüber hinaus kreative Lösungen: So lassen sich z.B. Fremdwährungsdarlehen für Schweizer Kunden realisieren oder Zwischenfinanzierungen bis zum Verkauf einer anderen Immobilie nutzen. Nicht die Produktvielfalt ist entscheidend, sondern der strategische Einsat

2. Hypothek und Eigenkapital – was verlangt wird
Die Faustregel: Spanische Banken finanzieren bis zu 70% des Kaufpreises für Käufer ohne Wohnsitz in Spanien. Nebenkosten – Notar, Steuer, Gebühren – müssen aus Eigenmitteln gestemmt werden. Wichtig ist der strukturierte Nachweis von Einkommen: Steuerbescheide, Gehaltsnach­weise, Kontoauszüge und eine Vermögensübersicht reichen meist aus. Während Residenten bereits im spanischen System erfasst sind, müssen Nicht-Residenten Vertrauen aufbauen – eine gute Vorbereitung macht hier den Unterschied.

3. Deutschland finanzieren, Spanien kaufen? Lieber nicht.
Wer glaubt, über seine Hausbank in Deutschland günstiger zu fahren, irrt oft. Spanische Banken finanzieren nicht nur oft günstiger – sie fördern auch gezielt den lokalen Markt. Voraussetzung: Das Kapital wird direkt für Kauf oder Bau auf der Insel verwendet.

Wer hingegen auf spätere Kapitalbeschaffung setzt, etwa durch eine nachträgliche Beleihung, blockiert sich systemisch – spanische Banken spielen hier nicht mit. Wer heute clever finanziert, sichert sich nicht nur gute Konditionen, sondern auch strategische Vorteile.

4. Steuern & Struktur:
Finanzierung als strategisches Werkzeug
Steuerliche Vorteile gibt es in Spanien wenige – zumindest nicht für Eigennutzer. Zinsen sind nicht absetzbar, Subventionen rar. Doch bei Verkauf oder Vermietung lassen sich bestimmte Kosten – etwa Grunderwerbsteuer oder Notargebühren – steuerlich geltend machen.
Ein nicht zu unterschätzender Vorteil: Finanzierte Immobilien mindern das steuerpflichtige Vermögen. Wer strategisch finanziert, senkt also seine Vermögenssteuer – und bewahrt sich bei möglichen Gesetzesänderungen (z.B. einer Reduzierung des Freibetrags) finanziellen Spielraum.

5. Drei häufige Fehler – und wie man sie vermeidet

  • Der gute Draht zur Bank? Reicht nicht. Ohne überzeugende Unterlagen bleibt selbst der beste Kontakt wirkungslos. Zudem haben Banker in Spanien selten Provisionen – der Anreiz fehlt. Ein abgelehnter Antrag wird gespeichert. One Shot – kein zweiter Versuch.
  • Vermögen zählt – aber nicht allein. Spanische Banken bewerten laufendes Einkommen höher als Immobilienbesitz oder Unternehmensgewinne. Wer als Unternehmer ohne Gehaltsabrechnung antritt, hat es schwer.
  • Zu spät geplant. Wer kauft, bevor die Finanzierung gesichert ist, riskiert hohe Verluste – etwa durch verfallende Anzahlungen. Eine Finanzierung braucht Zeit: Gutachter, Bank, Notar, Steuerberater – wer rechtzeitig startet, spart Nerven und Geld.

 Fazit: Wer die Regeln kennt, gewinnt
Die Finanzierung einer Immobilie auf Mallorca ist weniger kompliziert, als viele denken – vorausgesetzt, man kennt das System. Wer strategisch plant, sauber dokumentiert und sich professionell begleiten lässt, profitiert von soliden Konditionen, Sicherheit und einem reibungslosen Ablauf. Oder wie Daniel Pires es formuliert: „Es geht nicht um Produktvielfalt – sondern um Klarheit, Strategie und Vertrauen.“

Mehr Informationen erhalten Sie bei Daniel Pires, Immobilienfachwirt und Broker.
Smart Servicios, Palma www.smart-servicios.com



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