Baugrund wird auf Mallorca immer knapper. Dementsprechend hoch sind die Preise.

Mallorca ist eine Insel, deren geographische Grenzen von Natur aus limitiert sind. Das macht sich spätestens dann bemerkbar, wenn man auf der Insel nach einem geeigneten Baugrundstück Ausschau hält. Dem sich durch verschärfende Auflagen sowie der fortschreitenden Erweiterung von Naturschutzgebieten verknappenden Angebot steht eine seit Jahren wachsende Nachfrage gegenüber. „Die Nachfrage nach Bauland ist im Vergleich zum Vorjahr weiterhin unverändert hoch“, sagt Marcus Dreher, freier Bausachverständiger und Wertermittler auf Mallorca. „Am beliebtesten sind derzeit Baugrundstücke mit einer vollwertigen Baulizenz, wenn möglich mit einem fertigen und genehmigten Bauprojekt. Somit kann nach dem Erwerb des Grundstücks gleich mit dem Bau der Immobilie begonnen werden“.
Günstiges Bauland gibt es nach Meinung von Dreher vor allem noch im Inselinneren sowie an der Ostküste. Allerdings sollte man bei der Auswahl stets Vorsicht walten lassen. „Es empfiehlt sich immer, im Vorfeld zu überprüfen, ob für das in Frage kommende Bauland auch wirklich alle Lizenzen, Gesetzesvorgaben und Bescheinigungen vorliegen“, so Marcus Dreher. Grund: „Es werden auf Mallorca immer noch Grundstücke auf dem freien Markt angeboten, auf denen der Bau von Gebäuden unmöglich ist, beziehungsweise aufgrund der derzeitigen Gesetzeslage schlicht weg nicht genehmigungsfähig ist“.

Hinsichtlich der Preisentwicklung für Neubauten auf der Insel gibt es ähnlich wie bei den Preisen für Bestandsimmobilien keinen klaren Index. „Die Preisentwicklung für den umbauten Raum steigt ständig weiter. Die Mehrzahl der Neubau-Projekte werden mit einem Quadratmeterpreis von 2.000 bis 3.000 Euro gehandelt. Im gehobenen Segment ist man aber auch schon mal mit 6.000 bis 8.000 Euro dabei. Die Zahl der Bauvorhaben im hohen  zweistelligen Millionen-Betrag steigt derzeit weiter spürbar an und ist ebenfalls keine Seltenheit“, weiß Dreher.  
Neben dem nötigen Geld brauchen Bauherren auf Mallorca auch Geduld. „Hier sollte man sich auf jeden Fall nicht unter Druck setzen, zwei bis drei Jahre Bauzeit sind keine Seltenheit“, sagt Marcus Dreher. Wichtig sei auch, dass Bauherren einen zuverlässigen, seriösen und kompetenten Partner zur Seite haben, der sich um alle Formalitäten und Belange eigenständig kümmert und somit einen reibungs­losen Ablauf aller Bauabschnitte gewährleisten kann.
Ebenfalls zu beachten, sind die sich ständig verändernden baurechtlichen Bestimmungen und Auflagen auf Mallorca. In Spanien verteilen sich die Zuständigkeiten des Baurechts auf verschiedene Ebenen und Körperschaften. Zum Einen liegt die Zuständigkeit für die Regelung des öffentlichen Baurechts bei den jeweiligen Landesregierungen der Autonomen Regionen. Zum Anderen ist jede Gemeinde in Spanien für die Aufstellung ihrer eigenen baulichen Planungsnormen verantwortlich. Gleiches gilt für die Erteilung der baurechtlichen Genehmigungen (licencias urbanísticas), die ebenfalls den Kommunalverwaltungen unterliegt.

Andreas John